Am 4.11.2012 war es wieder so weit, der Fari-Cup stand an und auch hier sollte Saffo wieder in einer Renngemeinschaft mit dem RV Preussen und dem RC Tegel im Doppelachter vertreten sein.
Die Mannschaft setzte sich wie folgt zusammen: Rita Garlepp vom RC Tegel, Angelo Rudolphi und Sebastian Schreck vom RV Preussen, Merle Zellmer, Antje Zellmer, Dirk Zellmer, Nico Blumenschein, Caroline Schlemmer und Paul Stange von Saffo.
Wir machten uns am Samstag um 11 Uhr mit zwei Autos, acht Ruderern, 16 Skulls und ganz viel Motivation auf den Weg nach Hamburg, um an besagter Regatta teilzunehmen. Sebastian Schreck (RV Preussen) hatte uns im Vorfeld einen Schlafplatz und ein Boot beim Alster-Ruderverein Hanseat organisiert, sodass wir uns nicht um selbiges kümmern mussten (was wirklich sehr angenehm war!).
So gegen 15:00 Uhr kamen wir dann auch dort an und richteten uns erstmal im Kraftraum des Vereins häuslich ein. Danach warfen wir uns alle in unsere Ruderklamotten, um eine kurze Probefahrt mit dem geliehenen Boot zu machen und es ein wenig kennenzulernen. Das Boot war ein, meiner persönlichen Einschätzung nach, älterer C-Line Doppelachter, den die Mannschaft im Prinzip auch gut auf Touren brachte, der jedoch ganz subjektiv nicht so gut lief wie unser eigenes Flagschiff. Die Trainingsrunde konnte zu Anfang nur als schwach bewertet werden, da die Mannschaft nicht zusammen kam, der Schlagfrau unheimlich in den Rücken rollte und sehr lange für die Selbstfindung brauchte, was im Prinzip kein Wunder war, da wir das erste Mal in vollständiger Besetzung im Boot saßen. Zu allem Übel fing es dann auch noch an leicht aber beständig zu regnen, was die Sache nicht unbedingt leichter machte. Auf den letzten zwei Kilometern (von ca. 11) hatten wir uns dann allerdings einigermaßen gefangen und der Kahn lief.
Nachdem wir dann wieder an Land, das Boot verstaut und wir geduscht und trockengelegt waren, machten sich Teile der Gruppe auf den Weg um einerseits einzukaufen (Nahrungsmittel bei Netto und cooles Zeug bei Globetrotter!) bzw. andererseits Freunde zu besuchen. Um 21 Uhr kamen wir dann jedoch alle wieder im Bootshaus zusammen, um gemeinsam zu Abend zu essen. Es gab Nudeln mit Tomatensauce (der Klassiker) und zum Nachtisch ein bisschen Süßkram. Bald darauf gingen dann auch alle zu Bett, da wir fit für den nächsten Tag und die Regatta sein wollten. Es dauerte auch nicht lange, da wurder der Kraftraum von sehr abwechslungsreichem Geschnarche erfüllt, was darauf hindeutete, dass zumindest einige gut schliefen.
Am nächsten Tag machten wir uns dann nach einem kräftigen Frühstück und bei schönstem Sonnenschein auf den Weg zum Start bzw. hinter den Start der Vierer, da wir selbigen sonst durchs Fahrwasser gekreuzt wären. Kurz hinter dem Achterstart angekommen, legten wir uns nochmal für eine kürzere Pause ans Ufer, um die Glieder noch ein wenig zu bewegen und nich die ganze Zeit auf dem Wasser warten zu müssen. Nach ca. 30 Minuten legten wir jedoch wieder ab und machten uns langsam mit den anderen Booten auf den Weg zum Start, wobei ein kleiner Kampf um die sonnigen und damit warmen Plätchen zwischen den Booten auf dem Wasser entbrannte. Alle nahmen es mit Humor und zwischendurch sah man immer wieder bekannte Gesichter, mit denen man auch kurz ins Schwatzen kam. Trotz allem verloren wir nicht den langsam näherrückenden Start aus dem Kopf und den Augen und auch die Anspannung im Boot war deutlich. Die Spannung stieg mit jedem Boot, das vom Starter aufgerufen wurde.
Schließlich wurde unser Boot mit der Startnummer 145 aufgerufen und wir pätschelten vorsichtig zum Start. Der Starter begann die Sekunden ab 30 herunterzuzählen.
5… 4… 3… 2… 1… LOS! und ab ging das Boot! Ca. 8 Kilometer voller Kraft, Konzentration, Motivation und Anstrengung lagen vor uns.
Merle unsere erfahrene Steuerfrau zirkelte das Boot fast auf Ideallinie durch den kurvigen Kanal bzw. die Brücken der Alster und motivierte die Mannschaft über die gesamte Strecke, hielt uns zusammen und erinnerte immer wieder an die wichtigsten Technikelemente (Schub aus den Beinen! Zusammen! Ruhe auf der Rollbahn! um nur drei Beispiele zu nennen). Antje hielt den Schlag überwiegend auf einer 26er Frequenz, wobei wir zum Ende der Strecke auf eine 27-28 hochgingen und kurz vor dem Ziel nochmal einen 33er Endspurt hinlegten. Dirk unser Taktiker und Mann mit der Schlagzahluhr auf der 6 und ich im Bug unterstützen Merle bei ihrer durchaus auch sehr anstrengenden Arbeit und der Rest der Mannschaft trieb das Boot unerbittlich mit aller Kraft vorwärts.
Am Ende kamen wir sichtlich erschöpft nach 30 Minuten und 52 Sekunden ins Ziel.
Wir gönnten uns nur eine kleine Pause, da wir das Boot noch zum Verein zurückbringen, duschen, Taschen packen und zur Siegerehrung fahren mussten. Auf dem Rückweg wurde natürlich über das vergangene Rennen gesprochen und alle waren doch relativ zufrieden mit dem Ergebnis und unserer erbrachten Leistung. Das Hauptkriterium, dass alle Spaß und ein generell gutes Gefühl hatten, war jedoch erfüllt.
Die Siegerehrung war für uns als Mannschaft relativ unspektakulär, da wir ohne Konkurrenz gefahren sind, jedoch freuten wir uns für alle anderen erfolgreichen Boote und Mannschaften. Ganz besonders applaudierten wir für einen Achter, der zur Hälfte aus Frauen bestehend in einem eigentlich reinen Männerrennen gewann! Eine tolle Leistung! Wir stellten auch fest, dass unsere gefahrene Zeit im Vergleich zu anderen Mannschaften gar nicht übel war und wir uns damit nicht verstecken müssen.
Nach der Siegerehrung machten wir uns dann fix auf den Weg in die Heimat, womit dieser Fari-Cup für uns offiziell vorbei war.
Es war ein gutes Rennen, in dem wir als Mannschaft sicherlich wieder viel Erfahrung sammeln konnten, weitere Potentiale und Schwachstellen aufgedeckt haben und an das wir uns sicherlich noch lange und gerne zurückerinnern werden. Ich bin mal gespannt, wann wir in dieser Besetzung wieder an den Start gehen und danke nochmal der gesamten Mannschaft für das schöne Wochenende.
Weitere Infos, wie Meldeergebnis und Zeiten, findet Ihr auf der Homepage des Veranstalters RC Favorite-Hammonia.