Umweltfreundlich, klimaneutral, naturverbunden, leise und entspannend, das ist Wanderrudern!

Seit nunmehr 5 Jahren nehme ich an den Wanderruderfahrten des FSR e.V. Holzminden teil. Jedesmal haben wir Flüsse mit beeindruckenden Landschaften berudert. Angefangen hat es mit der Petit Saone in Burgund in Frankreich. Ein Jahr später sind wir die Neiße über die Oder und den alten Foinowkanal mit seinen Schleusen gerudert; es folgten Unstrut, Saale, Elbe, wieder ein Jahr später der Neckar, immer mit spektakulären Sehenswürdigkeiten, die wir erkunden und bewundern durften.

Diesmal war es der Rhein von Karlsruhe bis Köln Stammheim, insgesamt 340 km, bei bestem Wetter und harmonischem Miteinander. Die älteste Teilnehmerin war 81 Jahre, der Jüngste mit 40zig. Die Übernachtungen fanden überwiegend in Jugendherbergen statt. Auch ein besonderes Erlebnis, wie sich doch die Zeiten bzw. der Komfort geändert hat.

Doch der Rhein mit seinen Burgen , Domen, Schlössern und Denkmälern war besonders reizvoll. Die „Neuwassertaufe“ nahmen wir an der Loreley vor, dort und am Bingerloch war es besonders kribbelig!!! Jede Klippe wurde aber Dank der besonders befugten Rheinsteuerleute gemeistert. Besondere Hingucker waren der Mäuseturm, das Niederwalddenkmal, das Schloß Stolzenfeld und das Deutsche Eck bei Koblenz. 6 Flußmündungen haben wir überrudert. Bei Mannheim den Neckar, den Main bei Mainz, die Nahe bei Bingen, die Lahn bei Lahnstein, die Mosel bei Koblenz und ganz zum Schluß noch die Sieg.

Diesmal wurde jede Gelegenheit für Kultur genutzt. In Speyer, Worms und Mainz besichtigten wir jeweils die geschichtsträchtigen Dome. In Mainz konnten wir außerdem noch die berühmten „Chagall Fenster“ in der St. Stephanskirche bewundern. Mir hat besonders gut das Städtchen Bacharach gefallen mit seiner hochgelegenen Burg (Jugendherberge) und einer bgehbaren Stadtmauer mit Türmen und Toren und jeweils kleinen Gärten oder Terrassen für die Bewohner, sehr romantisch.

Mein besonderer Dank gilt den vielen Organisatoren und dem speziellen Dauerlanddienst, nur so können solche Fahrten gelingen! Schade, daß sich beim RVP Saffonia zur Zeit zu wenig Anhänger des Wanderruderns finden. Man kann auf so einer Tour nicht nur die Natur genießen, sondern in jeder Beziehung Erfahrungen sammeln. Auf dieser Tour waren Ruderer aus 6 Vereinen vereint, bei Sport, Spiel, Natur und Kultur, harmonischer kann eine Wanderfahrt nicht sein. Das sind Erlebnisse, die man sein Leben lang nicht mehr vergißt und die beeindruckend zeigen, was Wanderrudern bedeutet!!! Vielleicht beschert uns die Zukunft ja doch noch eine – oder einen Wanderruderwart(in), der oder die Freude darin findet, seine Vereinskameraden an zahlreichen Erlebnissen teilhaben zu lassen.

Dagmar Hennberg

Anmerkung:

Diesen Bericht habe ich für Dagmar in den PC geschrieben. Deshalb möchte ich zufügen, daß man nicht unbedingt das Amt des Wanderruderwartes(wartin) übernehmen muß. Jeder, der Freude an einer Organisation einer Wanderfahrt hat, kann dies tun. Und er/sie wird sehen, daß die Teilnehmer hilfreich dabei sind. Ich spreche aus langjähriger Erfahrung.

Heidi Eichhorn