1959, also vor 60 Jahren kam Achim mit im Alter von 17 Jahren zu Saffonia. Damals betreute Manfred Lammel als Ruderwart sehr erfolgreich unsere Jugendlichen. Achim kam in den leistungsstarken ersten Vierer. Die gewannen 1960 nicht nur bei der Internen und sondern auch auf offenen Regatten in Gatow und Bremen. Eine für unsere Verhältnisse sehr erfolgreiche Truppe. 1962 bildeten wir dann mit Axel Eichhorn und Ulli Meerkamm einen Männervierer der mehrfach auf der Internen und in Gatow vorne lag.
Achim gehörte auch zu den ersten Wanderruderern des Vereins. 1962 waren wir mit fünf Saffonen bei der Osterfahrt des LRV auf Werra/Weser dabei. Diese Fahrten mit dem VL Manfred Ganzer hatten Kultstatus für die westdeutschen Wanderruderer. Während der Fahrt erfreuten wir die Mitruderer mit allerlei harmlosen Scherzen, die VL weniger. Damals entdeckten wir für uns das Wanderrudern. Achim machte 1963 die erste 100-Kilometerfahrt und war dabei, als wir 1966 unsere Lieblingsstrecke von Lübeck zum Schalsee entdeckten.
In diesen Jahren ging es mit Saffonia unter Egon Karras aufwärts. Viele neue Mitglieder kamen zu uns, auch aus anderen Vereinen. Wir feierten rauschende Feste und machten rudernd die Sommerfeste der befreundeten Vereine unsicher. In dem Zusammenhang ergaben sich natürlich auch enge persönliche Kontakte. Kurz gesagt, Dagmar und Achim lernten sich kennen und heirateten 1968. Der Polterabend wurde natürlich gebührend gefeiert. Das war übrigens die große Zeit der saffonischen Polterabende. Auch sonst hat sich Achim für den Verein verdient gemacht. Er beteiligte sich 1963 bei der Planung und dem Bau unseres Schwimmsteges und hat dann als Jugendwart und Bootswart im Vorstand mitgewirkt. Ihr kennt alle die Tafeln unserer Clubmeister. Die Idee kam von Achim und er hat beide Tafeln angeschafft! (…nicht nur Ideen muss man haben…). Übrigens ist auch er auf der ersten Tafel 1963 verewigt.
Wie schon immer wurden bei uns die sogenannten Nebensportarten begeistert betrieben. Das waren damals Handball und Fußball, natürlich mit Achim. So um 1962 kam Hallenhandball bei uns auf. Die Vereine veranstalteten im Winter regelmäßig Turniere und der Kanuverband richtete in dieser Zeit Rundenspiele aus. Als Ruderer waren wir mit dem RC. Tegel und Sparta dabei. In der Blütezeit waren es um die 18 Vereine in 3 Klassen. Wir spielten bald in der ersten Klasse und erreichten sogar einen 3. Platz. Auch dank Achim unserem Spielführer und Torschützenkönig. Er kam ja von den „Reinickendorfer Füchsen“ und Handball war sein Ding.
Aus beruflichen Gründen gingen Baumgarts 1975 von Berlin nach Westdeutschland und wurden später in Erlangen sesshaft. Doch die engen persönliche Kontakt zu Berlin, zu ihren Familien, ihren Freunden und den Saffonen blieb erhalten.
Achim hat damals trotz der Entfernung viele unserer Wanderfahrten mitgemacht. Es waren zum Beispiel die Herrenfahrten und die AH-Fahrten der Freundschaftsgruppe. Ich möchte auch Wanderungen erwähnen die uns (mit 3 Saffonen) alle 2 Jahre erst in die Mittelgebirge und dann in die Alpen führten.
Als sportlicher Typ hat Achim regelmäßig das Sportabzeichen gemacht und führt unsere Rangliste mit 53 Sportabzeichen an. Doch in den letzten Jahren ging es nicht mehr, er verlor zunehmend sein Augenlicht.
Ein wahrlich tragisches Schicksal! Dagmar wird Dir diesen Text vorlesen mit unseren allerbesten Wünschen. Sie mögen Euch begleiten. Euch alles erdenklich Gute und natürlich Gesundheit. Lasst Euch nicht unterkriegen.
Meini