Jedes Jahr im Sommer setze ich mir ein neues Trainingsziel mit dem Skiff.
Über Jahre bestand die Herausforderung darin möglichst weit und schnell ohne viel Schmerzen zu rudern.
Schleusen sollten hierbei vermieden werden. Meistens war das Ziel nach wochenlangem Training die Wasserstufe der Schnellen Havel bei Oranienburg.
Die Überwindung der Schleusen stand in diesem Jahr im Vordergrund. Nach wöchentlicher Steigerung der Streckenleistung, sollte heute der Oranienburgerkanal und zurück die Stadtdurchfahrt von Oranienburg auf der Schnellen Havel das Ziel sein.
Nach dem Start um 8:25 Uhr mussten zuerst zwei dicht hintereinander fahrende Schubverbände überholt werden, die unbeeindruckt von meinen Überholversuchen auf Kurs gehalten wurden. Einige Kilometer später war das erste Hindernis die Schleuse Pinnow erreicht. Entgegen des freundlichen Angebots des Schleusenwärters zur Schleusung, entschied ich mich für das Umtragen. Der Schleusenwärter quittierte dies mit der Frage: „Ist das Training“. Der Oranienburger Kanal fuhr sich gut, sodass ich mir einen Abstecher auf dem Ruppiner Kanal zur Schleuse Tiergarten erlaubte. Wieder zurück erwartete mich die Umtrage zur Schnellen Havel. Zwei Jahre zuvor bewältigten wir diese problemlos mit einem Dreier. Der Steg ist teilweise überwuchert und war schwierig anzusteuern.
Nach einer Erkundung stand ich kurz vor der Umkehr. Dichte Vegetation und ein dicker, umgestürzter Baum versperrten mir den Durchgang. Doch ich überwand die Hindernisse in Etappen. Beim Einsteigen erstreckte ich mich über einen teilweise abgerissen Ast, der jederzeit komplett abreißen und den Steg beschädigen könnte. Mit der Strömung ging es an einigen Schaulustigen vorbei zurück durch Oranienburg und auf die Havel.
Um 13:15 Uhr erreichte ich stolz und mit nur einigen Schmerzen unsern Steg.